Die Arbeit in der Klasse setzt an der Schnittstelle zwischen freiem künstlerischen Handeln und den Fragen der Vermittlung und Kunstpädagogik an. Dabei gilt es das Verhältnis von freier Kunst und Kunstpädagogik zu befragen und neu zu konstruieren.

Im Fokus steht die Entwicklung einer eigenständigen künstlerischen Praxis, die experimentelle Ansätze mit einem reflexiven und forschenden Umgang verknüpft. Gemeinsame Diskussionen in der Klasse und Einzelgespräche unterstützen die je individuelle und/oder kollaborative Praxis und gehen dem Verhältnis von Konzept/Idee/Vorstellung und ihrer Realisierung nach. Den Fallen, Finten und Tricks. New Genres

Es gibt eine vage künstlerische Idee, entsprechende Verfahrensweisen, Materialien, Medien und Formate werden untersucht und getestet. Dabei gibt es keine gesicherten Pfade. Aber eine Vielzahl von Fragen: Was macht ein Ding oder auch eine flüchtige Handlung überhaupt zu Kunst? Was kann Kunst jetzt sein? Was ist ihr Verhältnis zu anderen ästhetischen Formaten, zu Erfahrungen unseres vernetzten, digitalen wie analogen Alltags? Zu sozialen Netzwerken, Clubs, Aktivismus, Literatur, Musik, Serien, Filmen, Sci-Fiction, News, etc.

Was ist das Verhältnis der Kunst zu ihrer Zeit, d.h. zu den gebenenen gesellschaftlichen, ökonomischen, politischen Bedingungen? Und welche gesellschaftlichen, ökonomischen, politischen Verhältnisse produzieren die Akteur*innen des Kunstfelds und die Kunstdinge selbst?

Welche Haltung nehmen wir als Künstler*innen und Vermittler*innen ein? Welche Fragen stellt Kunst, stellen künstlerische Arbeiten auch selbst in den Raum, durch künstlerische Formgebungen und Verfahrensweisen, durch ihre Geschichte und ständige Veränderung? In welchen Räumen wird Kunst wie vermittelt? Vor allem aber auch: Was sind die jeweils eigenen – individuellen und/oder auch kollektiven – künstlerischen Fragestellungen, Handlungsvorschläge, Formgebungen?

Die Auseinandersetzung mit Formen der Produktion und Reflexion, mit zeitgenössischen wie historischen künstlerischen Verfahrensweisen und Diskursen bildet die Grundlage der Arbeit in der Klasse. New Genres

Die gemeinsame Lektüre von Kunsttheorie und -kritik, von Literatur, Poesie, von gesellschaftspolitischen, feministisch/queeren oder popkulturellen Texten eröffnet uns den Zugang zu den sprachlichen Dimensionen der Vermittlung; sie ermöglicht zugleich die Reflexion und Positionierung der eigenen künstlerischen Arbeit und eine Orientierung im Kunstfeld.

JETZT spielt jedes Semester Tracks zur Diskussion in der Gruppe ein. Diese Tracks werden von einem Filmprogramm begleitet. Die Wahl der Formate ist offen.

 

Ein nicht-diskriminierender Umgang in der Klasse bezüglich Behinderung, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Alter, Religion und Weltanschauung ist selbstverständlich. Das bedeutet auch, dass die sozialen Gegebenheiten immer wieder befragt und im Falle von erfahrenen oder wahrgenommenen Diskrimierungen entsprechend verändert werden müssen. Daran schließt das Anliegen an, ein trans-, inter*-, nicht-binär und/oder genderqueer emanzipatorisches Umfeld zur Verfügung zu stellen. Weitere Infos hier und hier.

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