In der Klasse New Genres | Kunstpädagogik steht die Entwicklung einer eigenständigen künstlerischen Praxis im Vordergrund. Gemeinsame Diskussionen und Einzelgespräche bilden den Dreh- und Angelpunkt der Arbeit in der Klasse; sie dienen zur Klärung und Schärfung der je individuellen und/oder kollaborativen künstlerischen Praxis.
So loten wir das Verhältnis von Idee/Konzept/Vorstellung zu ihrer Realisierung aus, das Verhältnis von Material zu dessen (Un)Möglichkeiten. Dabei gibt es keine gesicherten Pfade. Aber eine Vielzahl von Fragen.
Was macht ein Ding oder auch eine flüchtige Handlung überhaupt zu Kunst? Was kann Kunst jetzt sein? Was ist ihr Verhältnis zu den Erfahrungen unseres vernetzten, digitalen wie analogen Alltags? Zu den Erfahrungen von und mit sozialen Netzwerken, Clubs, Aktivismus, Literatur, Musik, TV-Serien, Filmen, Science-Fiction, News, etc.? Und wie wirken diese Erfahrungen auf die künstlerischen Arbeiten, die Formgebungen und unser künstlerisches Handeln und Denken zurück?
A bang on the door. It opens a slice, fogged lights and muffled beats issue. An exchange of phrases and glances. We're in.*
Das eigene künstlerische Handeln steht stets in Bezug zu gegebenen gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen und ökologischen Realitäten, die darauf auch zurückwirken. Durch unser künstlerisches Handeln positionieren und situieren wir uns in der Welt und greifen in diese Welt auch ein. Zugleich sind wir eingebettet in ein Netzwerk von humanen und nicht-humanen Akteur*innen, in einer materiellen Welt, die uns auch konturiert.
In der künstlerischen Praxis bildet sich demnach immer auch ab, was wir erleben und wie wir diese Erfahrungen reflektieren und in Material, Form übersetzen. So entwirft sich eine künstlerische Haltung, eine attitude. Oder auch: Wie entwerfen wir eine künstlerische Haltung, eine attitude?
The machines played on; the ravers danced on. The styles of both the social diagram and the aesthetic practices in these situations lace together with contemporary technics. What’s interesting to me about both the artists and the ravers is the improvisation, of sound, of life, within the affordances of these machines.*
Ein nicht-diskriminierender Umgang in der Klasse bezüglich Behinderung, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Alter, Religion und Weltanschauung ist selbstverständlich. Das bedeutet auch, dass die sozialen Gegebenheiten immer wieder befragt und im Falle von erfahrenen oder wahrgenommenen Diskrimierungen entsprechend verändert werden müssen. Daran schließt das Anliegen an, ein trans-, inter*-, nicht-binär und/oder genderqueer emanzipatorisches Umfeld zur Verfügung zu stellen. Weitere Infos hier und hier.
*McKenzie Wark, Raving, 2023