9. – 10.12.2019 / Vortrag und Workshop
Nora Kapfer: "...the rococo churches of Munich"
Nora Kapfer spricht im Vortrag über die Entwicklung der eigenen künstlerischen Arbeit der letzten Jahre. Im Workshop mit den Studierenden wird das Phänomen Camp als ästhetische Praxis betrachtet. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Begriff des Camp gelegt, den die amerikanische Schriftstellerin und Publizistin Susan Sontag in ihrem Essay Notes on Camp (1964) als eine von ästhetischen Codes geprägte Form der Wahrnehmung beschrieb – als Liebe zur Künstlichkeit und Übertreibung und als tiefe Sympathie für das Scheitern.
Die vorbereitende Lektüre des Texts soll den Studierenden als Einführung in das Thema dienen. Gemeinsam sollen einzelne Passagen des Textes im close reading genauer diskutiert werden. Darüber hinaus besuchen wir die Asamkirche in der Sendlinger Straße, die indirekt in Sontags Text beispielhaft Erwähnung findet. Ziel des Workshops ist es den Begriff des Camp im Sinne Sontags in der Bandbreite seiner historischen und aktuellen Bedeutung aufzufächern: als identitätstiftender „Privatcode “, als neue Art der Wahrnehmung, als Form des Aktivismus oder ganz basal als love for human nature.
Nora Kapfer, *1984 in München; Einzelausstellungen: Recent Painting, Édouard Montassut, Paris, 2021; Come a Time, Galerie Lars Friedrich, Berlin, 2020; Half a zip. Half a pow, Nousmoules, Wien, 2018; New Tar, WIELS Contemporary Art Centre, Brüssel, 2017; Gruppenausstellungen: A Home is not a House, FriArt Kunsthalle, Fribourg 2019, Sunvault, Studiolo, Rom, 2019; Gertrude, Loggia, München, 2019; Celluloid Brush, Etablissement d’en face, Brüssel, 2018.