Der weiße Hai

Track 01 | 2019

But is it funny?

Der Witz ähnelt, so stellte Sigmund Freud 1905 fest, in seinen Techniken dem Traum. Diese Lektüre wollen wir zum Ausgangspunkt nehmen: Wenn der Traum nun Tagesreste, verborgene Wünsche und Ängste verdichtet und verschiebt, können wir dann auch fragen, welche gesellschaftliche Gegenwart der Witz in der zeitgenössischen Kunst träumt?

Was bedeutet es, wenn bestimmte Operationen des Witzes, wie des Détournements, des Hijackings und Umdeutens von Zeichen, das von den Situationist*innen als künstlerischer und kritischer Einsatz, als Intervention gegen einen kapitalistischen Gesellschaftsentwurf gedacht war, durch neoreaktionäre Blogs und Mems, durch Chan- und andere Trolle angeeignet werden? Welche Feedbackschleifen erzeugen diese unterschiedlichen Einsätze im Feld der Kunst?

Wir diskutieren zeitgenössische und historische künstlerische Arbeiten, theoretische und popkulturelle Texte, Mems, Literatur und Poesie, Film, Standup Comedy und Comedy Serien, um der Produktivität und den Fallen des Witzes nachzugehen, den Posen, Attitudes und Haltungen: Peter Wächtler, Jana Euler, Monika Baer und Mathieu Malouf, Jill Johnston und Jack Smith, Sigmund Freud, Sianne Ngai und Laurent Berlant, Hannah Gadsbys Nanette (2019), Pen15 (US TV Serie von Maya Erskine, Anna Konkle, Sam Zvibleman, seit 2019), The King of Comedy (Martin Scorsese, 1982) usw.

But is it funny? findet in Kooperation mit dem Seminar (Un)Komisch Sein von Prof.in Kerstin Stakemeier (Akademie der Bildenden Künste Nürnberg) statt.

Das Buch von Freud heisst Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten (1905). Das Bild ist eine Referenz auf Jana Euler GWF 1, 2019

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