Track 03 | 2020

Lehrstücke

Lehrstücke untersucht das Verhältnis der Kunst und der Kunstpädagogik aus unterschiedlichen Perspektiven. Gerade an den Kunstakademien wurden jeweils spezifische Vorstellungen und Konzeptionen der Kunst und der Kunstpädagogik herausgebildet, eine Geschichte des theoretischen und praktischen Wissens, der Betonung der Differenz bei gleichzeitiger Nähe. Wie aber können wir diese Bezugnahme denken? Worauf bezieht sich das Freie der freien Kunst, das Bildende der bildenden Kunst? Auf eine Idee der Regellosigkeit, der Autonomie, bzw. als Anspruch der Bildung? Inwiefern gründet auch die freie Kunst auf Lehre, Lernen und Vermittlung? Wie also ist die Kunst selbst fundiert und formiert, über welche Formen der Vermittlung oder Nicht-Vermittlung, durch welche institutionellen und diskursiven Prozesse? Durch welche imaginären und realen Communities, Netzwerke, Szenen? Inwiefern wäre die Kunstpädagogik demgegenüber nicht frei? Oder nur: weniger frei? Ist es die Praxis der Vermittlung, die die Freiheit einschränkt? Die Praxis der Pädagogik? Der Didaktik? Was macht die Praxis der Kunst mit der Pädagogik und die Praxis der Pädagogik mit der Kunst?

 

Oder auch: Welche Idee der Kunst lehren oder lernen wir? Wie lernen wir Kunst zu machen oder Kunst zu lehren?

 

Wir diskutieren historische und zeitgenössische experimentelle (Lehr)Konzepte an Schulen und künstlerischen Hochschulen, künstlerische Verfahrensweisen, die didaktische und/oder pädagogische Modelle integrieren, oder einfach nur die Institution Schule thematisieren, Positionen, die die Verknüpfung der beiden Bereiche vorschlagen: Roy Ascott, Womanhouse L.A. | Judy Chicago, Cal Arts, Mierle Laderman Ukeles, Mike Kelley, Raqs Media Collective, Jacques Rancière, bell hooks, Cosima von Bonin / Phantom Ghost, Stephan Willats, St. Martins College of Art, Andrea Fraser, Simon Lässig, Jef Geys usw.


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